Mekong-Delta

Von Saigon nach Can Tho

Heute am 17. November ging es pünktlich um 8.00 Uhr weiter. Ein neuer Reiseleiter namens Hei empfing uns im Hotel und begleitet uns nun für die nächsten zwei Tage. Er ist nach der Pleite der letzten 2 Tage ein sehr angenehmer Mensch - fröhlich und freundlich und vor allem redet er mit uns. Er hat von 1968 bis 1973 an der TU in Dresden studiert und sollte demnach mindestens 75 Jahre alt sein. Aber er ist fit, mag seinen Job offensichtlich gerne und erzählt uns viel.

Zunächst ging es mit dem Bus in Richtung Süden zum Mekong. Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt hatten wir das Ziel für die heutigen Ausflugsaktivitäten erreicht. Zunächst ging es über abenteuerliche Wege vorbei an einer Kokosnusskuchenbäckerei zu einem Motorboot. Dieses brachte uns zu einer Ziegelei - eine letzte, die noch mit Reisschalen als Brennmaterial für die Ziegelherstellung arbeitet.
Das Mekong-Delta ist neben den verschiedenen Flussarmen, die bis zu 15m Tiefe haben und Ebbe und Flut unterliegen, ein entweder undurchdringlicher Dschungel entlang der Flussarme oder stark landwirtschaftlich geprägt. Endlose Reisfelder, Felder mit Mais, Bohnen und Plantagen mit Früchten bestimmen das Bild. Entlang der Hauptarme sind urbane Siedlungen - vom Dorf bis zur Millionenstadt - und die dazugehörigen Wirtschaft beheimatet.

An den von uns besuchten Flussarmen herrschte der Dschungel aus Kokosnussbäumen und Wasserkokosnussstauden (tolles Wort…😇)vor. Und so gab es am Flussufer Firmen für die Herstellung von Kokosnussfasern für Blumenerde, Kokosnussholzkohle und natürlich auch für weitere Kokosnussprodukte. Wir besuchten einen Betrieb zur Herstellung von Kokosnussbonbons und -Kosmetik, selbstverständlich konnte man die Produkte auch kaufen. Ein paar Tüten Bonbons mussten mit, die sind echt lecker…😋
Auf die in Schnaps eingelegten Reptilien haben wir als Mitbringsel verzichtet, aber probiert habe ich den Schnaps schon. Thomas fürchtet sich ja ein bisschen vor so seltsamen Sachen, aber ich kenne das ja eher nicht…😉
Weiter ging es zunächst mit dem Tuc-Tuc auf einer flotten Fahrt mit viel Gaudi, dann noch per Ruderboot. Alles war ziemlich perfekt organisiert und nicht nur wir, sondern auch unser
Guide hatte sichtlich Spaß.

Unser Mittagsstopp erreichten wir mit dem Ruderboot und es wurde uns wieder reichlich aufgetischt. Kürbiscremesuppe, Garnelen, ein Elefantenfisch, Hühnchen, Reis, Gemüse und Obst - alles sehr lecker und reichlich.
Zurück zum Bus ging es mit dem Motorboot und langsam machte sich das Bratwurstkoma breit… Im Bus dann erst mal ein kollektives Nickerchen , so viel zu sehen gab es draußen jetzt  auch nicht gerade. Nach etwa 90 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht, noch ein wenig Stau in der nachmittäglichen Rushhour und dann unsere Ankunft im Hotel. Das Zimmer war groß und geräumig, der Blick auf dem Mekong sehr schön. Nach unserem Bummel durch die Stadt und ein Abendessen in einem sehr netten Lokal haben wir - wieder im Hotel ankommen - feststellen müssen, dass die Klimaanlage im Hotelzimmer nicht funktioniert. Innerhalb von weniger als einer Minute war ein Techniker da, der sich mit seinem Kollegen nach Kräften bemühte. Aber die Klimaanlage war nicht wieder zu beleben, so dass wir noch um 22.00 Uhr in ein neues Zimmer umgezogen sind. Hat zwar alles ein wenig Wirtschaft gemacht, aber der Service und das Bemühen haben uns tatsächlich beeindruckt - das ist in unserer Augen nicht selbstverständlich! Das neue Zimmer ist zwar „nur“ im 5.Stock, aber wir werden es verkraften…😉

Reif für die Insel

Heute Morgen ging es pünktlich um 8.00 Uhr wieder weiter, unser nächstes Ziel ist Phú Quôc, eine touristische Insel vor der Küste. Einen Kulturpunkt gab es noch - den schwimmenden Markt von Cái Râng. Hier gibt es Großhändler, Zwischenhändler, Kleinhändler und Service von Tankstelle bis zum Getränkeverkauf - selbstverständlich alles von Booten und Schiffen aus. Obst, Gemüse, Fische, Waren des täglichen Bedarfs - alles wird auf diesen Booten umgeschlagen. Die Kähne sehen recht abenteuerlich aus, aber es scheint insgesamt zu funktionieren.
Dann ging’s noch einmal auf einen Wochenmarkt der Einheimischen und hier war ebenso das volle Warenangebot zu bekommen. Frische Fische, Fleisch, Geflügel, Obst, Gemüse, Kräuter, Blumen, Hauskram und Bekleidung - alles da!
Dann ging es weiter zur Fähre nach Rach Giá, ca. 3 Stunden Busfahrt durch das Mekong-Delta. Alles grün soweit das Auge reicht, Siedlungen, kleine Städte, Händler am Straßenrand. Was uns zunehmend auffällt - der Süden Vietnams hat ein Müllproblem. Die Gegend ist teilweise sehr arm, es gibt in den Ortschaften ganze Straßenzüge aus Wellblechhütten. 

Mittlerweile gibt es viele weitspannnende, teilweise mehrere Kilometer lange Brücken über die Arme des Mekong, gebaut von Firmen aus aller Welt. Etwas einschläfernd ist so eine lange Fahrt allerdings doch. Im Fährhafen angekommen ging es auf eine Schnellfähre, die uns in 2,5 Stunden auf die Insel übersetzt. Die Fähre war voll, der Gepäcktransport merkwürdig, das Bordprogramm seltsam - na wenigstens hatte ich meinen Tolino und ein spannendes Buch dabei.
Unser Quartier für die nächsten 3 Nächte ist das Novotel, wir haben ein Bungalow ganz für uns alleine. Abends noch ein Ründchen durch die Gemeinde, Abendbrot essen und Leute gucken. Den Strand heben wir uns für Morgen auf, wir haben ja frei. Das Wetter war den ganzen Tag sehr schön und wie immer sehr warm, am späten Abend ging ein ordentlicher Regen mit Gewitter los. Hoffen wir, das uns Morgen die Sonne wieder scheint!