18.10.2023 – Santa Maria di Castellabate
Heute haben wir aus der Toskana etwa 500 Kilometer weiter südlich nach Kampanien umgesetzt. Wir sind gegen 9 Uhr bei 15 Grad in Castiglion losgefahren und kurz nach 15 Uhr bei dichter Bewölkung und 25 Grad hier angekommen. Auf der Autobahn geht es ja einigermaßen zügig voran und die 43 € Maut ersparen viele Ortsdurchfahrten, Kreisverkehre und vor allem bestimmt 50% Fahrzeit. Die Adresse war durch Thomas’ präzise Vorbereitung (GPS-Koordinaten aus dem www, weil die im Buchungsportal verlinkte Adresse ganz woanders gewesen wäre…🫣)schnell gefunden und die Vermieterin war auch pünktlich vor Ort. Unser Quartier, eine geräumige Ferienwohnung liegt in Santa Maria di Castellabate, ca. 50 Kilometer südlich von der eigentlichen Amalfiküste entfernt. Wir müssen ja unser Quartier immer so auswählen, dass die Zufahrt mit Hänger zu machen ist uns auch genügend Stellplätze für den ganzen Wanderzirkus vorhanden sind. Das ist in italienischen Ortskernen und in hangiger Lage schon mal gar nicht zu machen. Der Ort, ein 4000-Seelen-Dorf im Nationalpark Cilento wird um diese Jahreszeit nur noch von wenigen Touristen besucht. Von unserem Quartier bis zum Meer sind es ca. 10 Minuten Fußweg und so haben wir heute Abend schon mal die Gegend am Strand erkundet. Im Moment sind es noch immer 21 Grad (20.30 Uhr!!), wir sitzen mit Zikadenkonzert auf der Terrasse und für morgen hat uns der Wetterbericht Sonnenschein versprochen. Wir werden berichten!

19.10.2023 – Pollica
Heute sollte es nur ein kurzes Ründchen werden. Zunächst wollten wir mal die Straßenverhältnisse testen. Da auch wieder 28 Grad angesagt waren, wollten wir es ohnehin nicht übertreiben und auch am Nachmittag an den Strand gehen. Thomas hatte eine Runde nach Pollica ausgesucht, einem kleinen Ort in der hügeligen, stark bewaldeten Region Cilento, der seit 1991 Teil des Nationalparks Cilento und Vallo di Diano ist. Der erste Anlauf führte uns schnurstracks ins Hinterland und auf dermaßen untergeordnete Straßen, dass wir nach wenigen Kilometern umgeroutet haben. Die Straßen sind derart schlecht, eng, steil und kehrenreich, dass es keinen Spaß macht, darauf zu fahren. Gegenverkehr ist nicht vorgesehen und das Ausweichen jedesmal Glückssache…🤨. Die Sozia ist ja nicht gerade ängstlich, aber irgendwann ist auch mal gut! Also zurück auf die sogenannte Strandstraße zurück, die sich als sehr schön zu fahren, kurvenreich und mit grandiosen Ausblicken aufs Meer erwies und deren Schlaglochdichte noch im angemessenen Rahmen ist… Merken wir uns also - mindestens auf das Kürzel SP (strade provinciali) bei der Routenwahl achten, alles andere sind eher Feldwege oder Kamikaze-Strecken für ortskundige Einheimische 😉.


In Pollica angekommen haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Gemeinde gemacht. Ein hübsches Örtchen, ein bisschen Tourismus, trotz der Lage alle Waren des täglichen Bedarfs erhältlich und ein paar Bars und ein Restaurant gab es auch. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut ausgestattet auch kleine Gemeinden sind - wenn man da an unsere Dörfer zu Hause denkt, ist es nicht zu vergleichen.





Das Castello aus dem 13.Jahrhundert kann um diese Jahreszeit nur am Wochenende besichtigt werden, die Saison ist eben vorbei. Warum am Castello ein Schild zum immateriellen Weltkulturerbe der sogenannten „Mittelmeerdiät“ hängt, hat sich uns nicht ganz erschlossen. Oder sollte es ein Wink mit dem Zaunpfahl sein…🙃?


Weiter ging es dann über die Berge in Richtung Quartier über einige Bergdörfer mit entsprechend angemessenen Straßen, die zwar auch sehr eng und kurvenreich sind, aber auf denen sich zwei Fahrzeuge noch unfallfrei begegnen können.


Nach nur 71 Kilometern sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen. Moppedklamotten runter, Badehose an und ab an den Strand. Sonne satt bei 28 Grad, leichtem bis mäßigem Wind und bestimmt noch 24 Grad warmen Wasser! Und keine Seele mehr am Strand, weil die Saison einfach vorbei ist. Man ist bis auf ganz wenige Leute, die weit verstreut sind, ganz für sich. Wenn man bedenkt, was hier im Sommer los ist…




Zum Abendbrot gab es dann wirklich einen Hauch von Mittelmeerdiät: Tomaten, Oliven und Büffelmozzarella satt. Diese Gegend ist bekannt für ihren Mozzarella di Bufala Campana, den es hier in zahlreichen Käsereien zu kaufen gibt. Wir hatten unseren zwar aus dem Supermarkt, aber frisch aus der Käserei um die Ecke. Lecker!😋
20.10.2023 – Im Silento-Nationalpark
Der Nationalpark Cilento bietet deutlich mehr als nur Strand und ist in den wenigen Tagen sicher nicht ausgiebig zu erkunden. Die Berge schließen unmittelbar am Meer an, es gibt viele schöne kleine Strände, aber auch Berge zum Wandern, Grotten, Wasserfälle, Tauchreviere und vieles mehr. Und natürlich Straßen zum Motorradfahren, was aber außer uns scheinbar keiner hier macht… 🤔 Heute Morgen haben wir kurz überlegt, ob wir die geplante Tour machen, denn es ist sehr stürmisch. Für Morgen ist eine Gewitterfront vorhergesagt und dieser Wetterumschwung kündig sich eben an. Dann sind wir doch losgefahren und siehe da, in den Bergen war der Wind weniger stark als direkt am Meer - alles richtig gemacht! Unsere Tour führte uns zunächst einige Kilometer an der Küste entlang in Richtung Süden und dann hinauf ins Hinterland. Ziel war der Passo della Sentinella, knapp 1000 Meter hoch gelegen. Die Straßen waren teilweise recht gut und frisch asphaltiert, streckenweise aber auch sehr wellig und deformiert. Man muss mächtig aufpassen und kann eigentlich kaum beim Fahren in die Gegend schauen. Das nächste Schlagloch kommt bestimmt!






Es gibt Felsformationen, die bis zu 1700 Meter hoch sind und viele an den Hang oder auf schroffe Felsen gebaute Orte. Es ist ein enormer Aufwand, die dafür notwendige Infrastruktur am Laufen zu halten. So erklärt sich vielleicht auch, warum Straßen in der Regel nur abgefräst und neu asphaltiert werden, ohne den geschädigten Unterbau zu reparieren. Das nämlich würde bedeuten, die betreffende Piste über längere Zeit vollständig zu sperren und die Umleitungen wären enorm. So wird alles unter laufendem Betrieb gemacht und es kann schon mal passieren, dass dir die Markierungsmaschine pinselschwingend entgegen kommt…ein paar Hütchen hingestellt, dass keiner kurvenschneidend in die frische Farbe fährt und fertig! Und im nächsten oder übernächsten Jahr wird an der gleichen Straße wieder geflickt und wenn das dann nicht mehr hilft, abgefräst und neu asphaltiert…
Die Sicht in die Berge war leider nicht ganz so schön, da es durch den starken Wind am Meer und die Wärme ziemlich diesig ist.




Unser Zwischenstopp war San Rufo, ein kleiner Ort im Cilento mit nur ca. 1600 Einwohnern. Aber es gab eine Bar mit leckerem Kaffee und ein Eis so konnten wir uns ein bisschen erholen. Die Temperatur in den Bergen kratzte schon an der 30 Grad-Marke und da freut man sich über etwas Erfrischendes.


Also los, der Strand wartet! Nach 203 Kilometern und bei einer Temperatur von 33 Grad sind wir gegen 14.30 Uhr im Quartier eingetroffen. Badesachen an und ab an den Strand. Mittlerweile waren auch die letzten Schirme und Sonnenliegen schon im Winterquartier, aber der nette Liegenvermieter hat für uns wieder 2 aus dem Depot geholt. Der Wind hat zum Nachmittag noch einmal deutlich aufgefrischt und ist so warm, dass es sich wie Fön anfühlt.




Es ist ordentlich Wellengang und Brandung, da war schon Vorsicht beim Baden angesagt.
Morgen soll es Gewitter geben und etwas kühler werden. Im Moment sitzen wir bei 26 Grad auf der Terrasse und lassen den Tag ausklingen.

21.10.2024 – Santa Maria de Castellabate
Heute war es soweit - der erste Regentag seit 7 Wochen! Am Morgen war es noch trocken und so sind wir nach dem Frühstück zu einem Spaziergang durch die Gemeinde aufgebrochen. Die Wettervorhersage stimmte und es ging ein gewaltiger Regenguss nieder, der uns komplett durchgeweicht hat. Und als Krönung funktionierte die Fernbedienung für die Torsteuerung zu unserem Appartement nicht, weil die Mimik nass geworden war… Also mussten wir erst einmal über Nachbars Mäuerchen und unseren Zaun und unseren Anhänger klettern, um überhaupt wieder in die Wohnung zu kommen. Aber Thomas ist ja ein pfiffiges Kerlchen und hat dann den defekten Schlüsselschalter als Ursache ausfindig gemacht, ausgeklemmt und mit Folie verpackt. Es kam dann zwar auch jemand aus der Hausverwaltung vorbei, aber die Mädels können ohne einen Techniker auch nichts ausrichten und wann der dann tatsächlich mal vorbeikommen wird, werden wir vielleicht noch erleben oder auch nicht.

Mal sehen, ob die Schuhe bis zu unserer Abreise wieder trocken werden…
Den weiteren Tag haben wir bei Regenwetter vertrödelt und sind dann zum späten Nachmittag noch mal zur Ortsbesichtigung nach Santa Maria aufgebrochen. Eine hübsche Uferpromenade, eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften und netten Restaurants in den ursprünglichen Gassen machen diesen Urlauberort aus.






Das Wetter ist zwar etwas grau heute, aber relativ warm mit ca. 22 Grad am Nachmittag. Der Wind hat deutlich nachgelassen, aber der Wellengang ist noch ziemlich stark.




Zum Abendbrot gab es heute lecker Pizza in einem kleinen Restaurant im Ort und ein feines Tiramisu als Nachtisch…😋

22.10.2013 – Paestum
Heute stand mal Kultur und Bildung auf dem Programm und nix mit Moppedfahren. Unser Ziel lag nur gut 15 Kilometer von uns entfernt - Paestum. Paestum ist eine als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Ruinenstätte in der Region Kampanien in der Provinz Salerno in Italien. Der Ort gehört zur Gemeinde Capaccio. Alles andere kann man in Wikipedia nachlesen… Also nichts wie hin und alte Gemäuer und das zugehörige Museum anschauen. Ca. 2600 Jahre wechselvolle Geschichte, die man nach der Wiederentdeckung und Ausgrabung besichtigen kann und wenn wir schon mal in der Gegend sind, wollen wir uns das auch mal anschauen. Wetter passt bei ca. 24 Grad, kein Wind, Sonne satt.








Es ist schon unglaublich, was zunächst die Griechen und später die Römer alles geschaffen haben - ohne die heutigen Hilfsmittel und mit einer deutlich geringeren Lebenserwartung. Die Menschen, die diese Bauwerke begonnen haben konnten sich vermutlich sicher sein, ihre Vollendung nicht mehr zu erleben… Meine Güte, was tun wir uns doch heute schwer mit manchen Dingen…
Nach ausgiebiger Besichtigung, Mittagessen zur Stärkung - wir waren ordentlich abgelatscht - ging es zurück ins Quartier und später noch einmal an die Strandpromenade zum Wellen- und Leutegucken…😉








Morgen wollen wir direkt an die Amalfiküste fahren und einen Blick hinüber nach Capri werfen - mal sehr, ob alles klappt…

23.10.2023 – Die Amalfitana
Die Straße entlang der Amalfiküste, die sogenannte Amalfitana, wollten wir unbedingt sehen und natürlich auch mit dem Mopped fahren. Sie schlängelt sich als SS 163 von Salerno nach Positano und gilt wohl als schönste Küstenstraße der Welt. Im www wird viel über diese Straße berichtet - eng, steil, Gegenverkehr und Kollisionsgefahr usw. Also haben wir uns ausgeruht auf den Weg gemacht, denn die Anfahrt bis zum Startpunkt in Salerno waren schon gut 50 Kilometer. Die Amalfitana, selbst auch noch einmal ca. 50 Kilometer lang, hat uns jedoch überrascht. Asphalt vom Feinsten, keine Schlaglöcher und ja, sie ist eng und vielbefahren. Und ja, es gibt auch Stau, wenn sich ein Reisebus verfranst und weder vor noch zurück kommt. Im Sommer ist es sicher weitaus schlimmer und es gibt auch tolle Regeln, an welchem Wochentag wer fahren darf, aber jetzt war es völlig ok. Wir sind schon deutlich engere Straßen gefahren, die auch deutlich steiler und vom Belag um ein Vielfaches schlechter waren und uns ist nicht so klar, warum diese Straße so dramatisiert wird! Kurve an Kurve, ein toller Ausblick am nächsten. Mit dem Mopped kommt man überall durch und Thomas schlenzt sich sowieso zackig überall durch. Und wenn der Reisebus stecken bleibt und alles steht - da kennt es nichts und huscht trotzdem durch. Irgendwann hatten wir dann einen Krankenwagen, dem wir logischerweise den Vorrang gewähren mussten und als der uns überholt hat, ja da hat er sich dann für die nächsten Kilometer drangehängt, weil ja auch alle anderen rechts ranfahren, wenn Blaulicht von hinten kommt. Man darf nur nicht so ängstlich sein…😇. So hatten wir über eine lange Strecke frei Fahrt mit besonderer Eskorte!
Wir sind dann noch ganz bis zum Ende der Amalfiküste bis nach Termini gefahren, um mal nach Capri rüber zuschauen. Dort ist dann wirklich die Welt zu Ende und auch keine Touristen mehr.




Es sind trotz der späten Jahreszeit noch viele Touristen an der Amalfiküste unterwegs. Orte wie Positano oder Amalfi sind stark belagert. Die Straßen selbst sind trotz fehlender Randstreifen einfach zugeparkt, so dass es eben häufig zu Stau kommt. Aber die Ausblicke sind grandios!










Die an den Hang gebauten Häuser, viele noble Hotels, kleine Stadtstrände und von jeder Stelle der Blick aufs Meer - einfach toll!
Zum Mittagessen sind wir in ein Lokal zwischen Positano und Amalfi direkt an der Steilküste eingekehrt, ein grandioser Ausblick von der Terrasse aus war inklusive!


Nach 259 Kilometern sind wir wohlbehalten im Quartier angekommen. Auch heute gab es wieder Sonne satt bei 25 Grad.
Zum Spätnachmittag sind wir noch an die Strandpromenade spaziert - Sonnenuntergang gucken.

24.10.2023 – Castellabate
Heute an unserem letzten Tag im Süden Italiens wollten wir den auf dem Berg nur wenige Kilometer von uns entfernten Ort Castellabate besuchen. Ein kleines Örtchen mit nur knapp 9000 Einwohnern, aber es gehört zu den schönsten Dörfern Italiens. Wie auch anderswo steile Gassen mit vielen Treppen, hübsch sanierten Häusern und einigen sehenswerten historischen Gemäuern. Viele der alten Häuser sind lauschige Ferienwohnungen und dementsprechend wenige Leute leben vermutlich direkt im Ort. Es gibt aber Supermarkt und Gemüseladen und viele Restaurants, die wohl überwiegend in den Sommermonaten oder am Wochenende geöffnet sind.










So beschränkte sich unsere Tour auf nur 20 Kilometer, schließlich mussten wir ja noch das Motorrad verladen, einpacken, an den Strand gehen - das Wasser ist immer noch warm - Eis essen und unseren letzten Tag hier bei 28 Grad und Sonne genießen!

