Strecken
Wir sind in der 1. Halbzeit knapp 6.000 Kilometer mit dem Motorrad gefahren. Die pro Tag gefahrenen Kilometer lagen zwischen knapp 200 und 470 km. Kann man ohne Stress gut machen. Der ökologische Fußabdruck ist hier nicht Thema…🫣
Wetter
Wir hatten bisher unglaubliches Glück mit dem Wetter. Nur ein kurzer Schauer an der Algarve, sonst nur Sonnenschein. Die befürchtete Kälte in den Pyrenäen blieb aus, sondern es war für die Jahreszeit mit oft über 30 Grad eher zu warm. Die warmen Sachen und die Regenkombis hätten wir getrost zu Hause lassen können, aber das weiß man ja vorher nicht…
Kosten
Treibstoff ist in Portugal und Frankreich mit jeweils durchschnittlich 2€/l deutlich teurer als in Deutschland und Spanien. Spanien liegt bei beiden Kraftstoffen bei ca. 1,75€/l. Die Preise in Gaststätten sind in Spanien und in Portugal etwa gleich. Ist man im Hinterland, sind die Preise für Kaffee und Bier/Alkohol deutlich günstiger als in Urlauberregionen. Eine Kugel Eis kostet im Durchschnitt 2,50 - 3€. Die Preise im Supermarkt sind in Spanien am günstigsten, etwa wie in Deutschland. Nahverkehr ist in Spanien deutlich preiswerter, in Portugal etwa gleichauf mit Deutschland.
Hotelbuchungen
Wir haben Einzelquartiere in der Regel über booking.com gebucht. Geht ganz gut, aber man muss auch ganz genau nach verstecken Kosten suchen. Manchmal geht es auch daneben - sieht Alcantara…
Die längeren Aufenthalte haben wir online über darauf spezialisierte Portale gebucht. Etwas anstrengend ist insgesamt, sich jeden Tag um ein neues Quartier bemühen zu müssen und nicht so genau zu wissen, was einen erwartet. Die Qualität ist oft sehr unterschiedlich, oft waren die teureren Quartiere nicht unbedingt die besten. Diese Umstände hat man bei einer organisierten Tour nicht, aber man ist eben auch nicht sein eigener Herr.
Verkehr
Wenn man es eilig oder lange Strecken vor sich hat, sollte man die mautpflichtige Autobahn nehmen. Man erspart sich Stadtverkehr, mickrige Ortsdurchfahrten, Kreisverkehre und vor allem Fußgängerüberwege, die hauptsächlich der Verkehrsberuhigung dienen und zu 95% als barrierefreie Übergänge für den Fußgänger ausgebaut sind. Das bedeutet für den motorisierten Verkehrsteilnehmer jeweils eine Bodenwelle 😡. Gern auch noch weitere „tote Polizisten“ an den Ortsein- und Ausfahrten, was auf Dauer echt nervig ist und man muss aufpassen wie ein Heftelmacher, dass man da nicht drüberbrettert… Geblitzt wird kaum und nur ganz selten gibt es einen stationären Blitzer. Es wird eben alles über die Verkehrsberuhigung organisiert. Insbesondere in Portugal gibt es an den Ortseingängen Ampeln, die, wenn man auch nur 1 km/h zu schnell ist, auf rot schalten - auch sehr schön und uns im letzten Jahr schon an der Algarve aufgefallen. Spanier, Portugiesen und Franzosen ist eines gemeinsam - sie blinken entweder unlogisch oder gar nicht… Im Kreisverkehr wird beim Einfahren vielleicht geblickt, beim Ausfahren gar nicht, beim Überholen nicht oder ständig, was sich bei dreispurigen Straßen besonders gut macht. Man staunt täglich, dass so wenig passiert. Ansonsten wird relativ entspannt gefahren und ein paar Raser gibt es überall. Im Hinterland ist man dafür oft über viele Kilometer ganz allein auf der Straße und begegnet überhaupt niemandem.
Bargeld
Sowohl in Spanien als auch in Portugal muss man sich an der Bushaltestelle bemerkbar machen, dass man mitfahren möchte!

Sprache
Es ist in jedem Fall gut, einige Worte in der Landessprache zu kennen. Im Hinterland von Spanien geht es nur in spanisch. Selbst im 3-Sterne-Hotel kein Wort englisch. Da muss man sich drauf einstellen. Aber alle sind nett und zur Not gibt es Google und Hände und Füße. In Portugal sind wir mit englisch ganz gut gefahren, waren aber auch nur in touristisch gut erschlossenem Gebiet.
In Frankreich tut man gut daran zunächst einmal zu sagen, dass man nur ein wenig französisch spricht. Dann sprechen alle langsam und verständlich und den Rest muss auch hier Google richten. Höflichkeit ist hier oberstes Gebot und wie es in den Wald hineinruft…
Öffnungszeiten
Mit deutschen Öffnungszeiten sind alle 3 Länder nicht vergleichbar. Vormittags öffnen die Geschäfte für 3 Stunden, in Spanien dann oft erst ab 17 oder 18 Uhr für noch mal 3 Stunden. So passiert es, dass man oft vor verschlossenen Türen steht. In Frankreich öffnen die Geschäfte oft montags gar nicht, ansonsten auch 3 Stunden Mittagspause.

Mahlzeiten
Die Mahlzeiten und vor allem die Essenszeiten lassen sich insbesondere in Spanien nicht mit Deutschland vergleichen. Frühstück wird eher unterbewertet, ein typisches Frühstück in Andalusien ist getoastetes Weißbrot mit Olivenöl, Tomatenjus und Jamón Andaluz. Sehr lecker, vor allem wenn man Olivenöl zum Frühstück mag…😉 Mittagessen wird in der Regel ab 14 Uhr angeboten, Abendessen im Lokal kaum vor 21 Uhr. Wenn man also wie wir eher früher zu Abend isst, muss man auf den Supermarkt oder auf ein Sandwich in der Bar ausweichen. Fleischgerichte in Spanien sind eher fettig sehr reichhaltig. Und übrigens, der landestypische Kräuterlikör heißt Hierbas!
In Frankreich dagegen wird pünktlich um 12 Uhr zu Mittag gegessen, in manchen Dörfern läutet wohl um 12 Uhr die Glocke, um auf die Mittagspause hinzuweisen.
Straßen
In Portugal sind die Straßen eher nur dort gut, wo sie mautpflichtig sind. Im Hinterland sind sie oft sehr wellig und der Asphalt ist extrem rau und rissig. Krass sind die Wechsel an den Grenzen zu Spanien, wo die Straßen deutlich breiter, gut ausgebaut und mit meistens gutem Belag ausgestattet sind. Im tiefsten Hinterland, wo die Nebenstraßen nur noch landwirtschaftlich genutzt sind, ist auch in Spanien der Belag auch oft sehr rau, aber regelmäßig findet man Straßenabschnitte, die neu asphaltiert werden. In Frankreich sind die Nebenstraßen auch oft schmal und nicht besonders gut ausgebaut - das sollte man beachten, wenn man z. B. eine längere Anfahrt bis zur nächsten Autobahn hat. Über die Verkehrsberuhigung gibt es an dieser Stelle nichts neues zu berichten…