Wo soll es denn nun hingehen…
Oder auch - alle Jahre wieder… Grundsätzlich fahren wir ja sehr gern und auch mal weit weg in den Urlaub. Aber bis das richtige Ziel gefunden ist, kann es schon mal dauern. Fragt man Thomas, ob er spontan in den Urlaub fahren will, steht er zwei Minuten später mit dem Koffer an der Tür. Wahrscheinlich ist der Koffer leer, weil das Kofferpacken in den Aufgabenbereich der Ehefrau fällt, aber egal. Diese dagegen denkt lange und ausgiebig darüber nach, wo es hingehen soll, wie lange wir bleiben, was wird mit Hund und Garten, wägt Vor- und Nachteile ab und die Wochen gehen ins Land. Früher sagte man auf gut sächsisch „ De Muddi kommt ni aus‘n Quark“, heute kennt man dafür einen Fachbegriff: das Auswahlparadox! Kann man alles im Internet lesen, wenn man im www ab und zu mal falsch abbiegt 🫣
Aber der Gatte übt sich in Geduld, kennt das Spiel seit vielen Jahren und weiß genau, das es irgendwann zur Entscheidung kommt.
Asien hatten wir uns schon lange mal vorgenommen, haben von Freunden und Bekannten begeisterte Berichte über Vietnam gehört und im November ist dafür auch eine gute Reisezeit. Der Hund geht ins Ferienlager, der Garten ist winterfest und die Nachbarn hüten das Haus - es gibt also keinen Grund, noch länger zu zögern.

Anreise schön gemütlich…
Unser Flug nach Hanoi beginnt in Frankfurt und im Pauschalpreis inbegriffen ist ein Zug zum Flug 1.Klasse. Von Dresden geht eine Direktverbindung und wir haben uns entschieden, schon am Vortag anzureisen. Als Einstimmung in den Urlaub und mit Backup, falls etwas nicht klappt. So sind wir heute Morgen um 8.10 Uhr in den Zug gestiegen und waren 13.00 Uhr mit nur 30 Minuten Verspätung in Frankfurt. Es war eine schöne Zugfahrt, sollte man öfter mal machen. Zeit, um aus dem Fenster zu schauen, den Reiseführer zu lesen und das Strickzeug darf natürlich auch nicht fehlen…
Unser Hotel liegt wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, auf halbem Weg in die Altstadt mit Blick auf den Main. Das Zimmer war schon bezugsfertig, der Blick aus dem Fenster im 19.Stock auf dem Main grandios - eine schöne Einstimmung in den Urlaub.







Ein Stadtbummel darf nicht fehlen. Wir sind ja schon oft von FRA geflogen, waren aber noch nie in der Stadt selbst unterwegs. Frankfurt - einst eine der größten Fachwerkstädte Deutschlands - hat nach den Zerstörungen des 2.Weltkriegs nur noch wenige historische Fachwerkhäuser, den Dom und eine Reihe von wiedererrichteten Gebäuden. Der Kontrast zwischen einer Häuserzeile mit historischer Bebauung und Wolkenkratzern im Hintergrund ist krass, Gebäude aus den 50ern und 60ern schließen die Lücken - es mutet ein wenig seltsam an, aber die Stadt war nahezu vollständig zerstört. Der Dom hat eine sehr ungewöhnlich anmutende Orgel, 2 große Pfeifengruppen zeigen nicht nach oben wie allgemein üblich, sondern nach vorn in den Raum.
Die Promenade am Main lädt zum Spaziergang und Leutegucken ein und das Wetter ist wirklich schön.







So, noch fix den Online-Check-in gemacht, Reiseblog geschrieben und den Abend in der Bar ausklingen lassen… Morgen um 13.55 Uhr soll unser Flieger starten - wir können den Tag also gemütlich angehen. Wir sind gespannt und freuen uns auf neue Eindrücke.
