Am Mittelmeer

25.09.23 – Peñíscola

Heute Morgen haben wir Teruel in Richtung Mittelmeer verlassen. Bei Sonne satt und 15 Grad ging es zunächst zum Flughafen Teruel, ca. 10 km vor der Stadt. Dort findet zwar kein regulärer Flugverkehr mit Passagieren statt, aber Airlines aus der ganzen Welt parken dort Flugzeuge, die gerade nicht gebraucht oder auch verschrottet werden. So viele Flieger auf einem Haufen sieht man selten, zumindest in unseren heimischen Gefilden! Aber es ist ordentlich Bewegung dort -  Airbustechniker, die schrauben, andere, die den aktuellen Kranich von einer A380 abpulen usw. Die Geschäftsidee scheint aufgegangen zu sein für einen Flughafen, den wohl sonst keiner braucht.
Wir haben uns dann nach diesem Abstecher weiter in Richtung Küste aufgemacht. Die heute durchquerte Landschaft war wiederum weitläufig, dünn besiedelt und unglaublich abwechslungsreich. Es ist unglaublich, wie schnell sich die Gestalt einer Landschaft wandelt. Eben ist man in einer Hochebene mit geraden Straßen, dann kurze Zeit später scheinbar im  Mittelgebirge aus Sandstein mit spärlichem Bewuchs. Sieht man dann aber eine Höhenangabe von 1700 m am Straßenrand weiß man, dass die umgebenden Berge deutlich höher als ein übliches Mittelgebirge sein müssen. Spanien ist eben auch ein Land, das zu weiten Teilen auf Hochebenen liegt und mit 660 m durchschnittlicher Höhe eines der höchstgelegenen Lände Europas ist. Deutschland kommt nur auf 263 m und wenn man die flächenmäßigen Ausdehnungen mal ins Verhältnis setzt, kommt Spanien - nach der Schweiz - auf Platz 2 in Europa. Was soll man sagen: toll, dass wir das alles einmal sehen und erleben können. Kleine hübsche Dörfer tauchen auf und manchmal auch eine etwas seltsame Kleinstadt😉. 
Die Straßen sind gut ausgebaut und haben schöne Kurven, es gibt deutlich mehr Moppeds in größeren Gruppen, aber ein deutsches 🏍️ haben wir bisher noch nicht getroffen. Macht sich eben keiner die Mühe von Deutschland her mit dem eigenen Motorrad anzureisen. Ein paar Leute haben wir vor einigen Tagen in Portugal getroffen, die die Motorräder in Madrid angemietet hatten. Ganz zum Schluss noch eine enge, kurvige und kehrenreiche Straße kurz vorm Ziel, denn die Berge reichen auch hier bis an die Küste heran. Das Quartier für die nächsten 4 Nächte hatten wir wie alles von unterwegs gebucht und die Schlüsselübergabe klappte problemlos. Hübsches Quartier mit direktem Blick auf die Altstadt von Peñíscola - was will man mehr.
Morgen ist mal nix mit Moppedfahren - Strand und Stadtbummel sind angesagt!
Gute Nacht 😴😴😴

26.09.2023 – Peñíscola

Heute blieb das Mopped in seiner Tiefgarage und wir mal im Ort. Da Thomas eine hübsche Erkältung ausgebrütet hat, war so ein Pausentag mal ganz nützlich. Ausschlafen, Frühstück und erst am späten Mittag mal an den Strand. Sonnenliege und Schirmchen gemietet und doch tatsächlich 3 Stunden am Strand rumgetrödelt. Das hat der Thomas doch wirklich tapfer ausgehalten ohne zu murren! Am Abend sind wir dann noch einmal die kurze Strecke in die Altstadt hinüber gegangen, wir wohnen ja direkt gegenüber. Peñíscola ist ja geteilt in den Südstrand, der direkt an der Altstadt liegt und ganz klein und niedlich ist und dem Nordstrand, der 5 Kilometer lang, eher eine riesige Touristenmeile ist. Die Altstadtgassen sind steil, eng und sehr beschaulich, viele Lokale und Souvenirläden und natürlich auch kleine Hotels und Pensionen.
Dieser kleine Ort auf der Klippe ist ein geschichtsträchtiges Fleckchen - es war in grauer Vorzeit Burg der Karthager, Sitz des Templerordens und Zufluchtsort und Sitz von 2 Päpsten - dann viele Jahrhunderte ohne geschichtliche Bedeutung und nun von jährlich 150.000 Touristen besucht.  Es zählt laut Asociación de los Pueblos más Bonitos de España nicht nur zu einem der schönsten Dörfer Spaniens, sondern war seit den 1950er Jahren auch Drehort von etlichen Filmen und sogar Schauplatz einer Episode von Games of Thrones.
Kann man alles - wenn man es genau wissen will - auch mal im www nachlesen…
Für heute soll es genug sein - Gute Nacht!

27.09.2023 – immer noch Peñíscola

Da wir das Appartement für 4 Nächte gemietet haben und Thomas seine Erkältung erst einmal kurieren muss, gibt es von heute nicht viel zu berichten. Mit Schnupfen Motorrad zu fahren ist weder für den Fahrer noch für die Sozia ein Vergnügen, denn ein herzhafter Nieser bereitet im Helmfunk allen Teilnehmern große Freude…😉
Wir haben uns also zu Fuß aufgemacht, um die Strandpromenade von Peñíscola zu erkunden. Fünf Kilometer feinster Sandstrand und eine Hotelanlage an der anderen. Da haben wir uns - wenn auch etwas bergig - doch die beschaulichere Ecke ausgesucht und haben von der 5. Etage auch noch diesen tollen Blick auf die Altstadt. Der Ort ist ingesamt schon in der deutlichen Nachsaison, viele vom Zentrum weiter weg gelegene Restaurants haben schon geschlossen. In Spanien gibt es 2 Monate Hauptsaison und dann ebbt es offenbar deutlich ab. Uns kommt das ja sehr gelegen, dass es ein wenig ruhiger ist.
Aber so große Touren sind ohnehin im Moment nicht mehr drin - wir brauchen erst mal einen neuen Hinterreifen und haben schon von unterwegs einen Werkstatttermin in Frankreich ausgemacht. Es geht schon ordentlich drüber bei diesen sommerlichen Temperaturen, Sozia und Gepäck und wir sind eben auch schon eine ganz schöne Tour gefahren. Bis in die Pyrenäen wird er schon noch halten und Regen scheint weit und breit nicht in Sicht.

Wetter auch heute sonnig, ca. 27 Grad, leichter Wind - perfekt für die Sonnenliege! Das Wasser in der kleinen Bucht vor der Altstadt hat Badewannentemperatur und ist ganz flach. Die spanischen Damen mittleren Alters stehen da gerne bis zum Knie drin und besprechen wichtige Dinge…😉
Für heute soll es das gewesen sein, ein Blick auf die Burg und die Altstadt ist auch heute unser Wunsch für eine gute Nacht!
Immer wieder schön …🥰!
Ja heute war nun unser letzter Tag hier und den haben wir einerseits bei 29 Grad und Sonne am Strand vertrödelt, andererseits aber mal Pläne für die nächsten 4 Wochen gemacht.
Abends dann noch einen kurzen Abstecher in die Altstadt, diese Gässchen sind so hübsch anzusehen. Die Tapasbars werben um Kundschaft und alle Geschäfte sind hier ja abends geöffnet. Da lässt es sich noch ganz nett bummeln. Tagsüber, wenn hier die Touristenbusse ausgekippt werden, wird eine entsprechend drangvolle Enge herrschen. An die Sommermonate wollen wir gar nicht denken…
Morgen werden wir noch eine Tour ins Hinterland machen, um dann noch einmal für eine Nacht am Mittelmeer zu bleiben. Es soll noch einmal richtig heiß werden und da darf es zum Tagesausklang auch noch mal ein Pool sein… Gut, das wir warme Sachen und die Regenkombis mitgenommen haben, da ist der Platz in den 3 mickrigen Köfferchen zu gut gefüllt, um noch irgendwelche Nippes zu kaufen…😇
Dann geht es in 2 kurzen Etappen Richtung Pyrenäen, um am 01.10. zu unserem Ausgangspunkt zurückzukehren.
Heute sogar mit Vollmond – gute Nacht!😴

29.09.23 – Cambrils

Heute Morgen haben Peñíscola in Richtung Cambrils verlassen. Der direkte Weg hätte immer an der Küstenlinie durch eine Aneinanderreihung von Ferienorten geführt. Wir haben aber lieber einen Umweg in Kauf genommen und sind in weitem Bogen über das Hinterland und durch die Berge gefahren. Die Strecke führte zunächst über eine Ebenen mit Zitrusfrüchten und Olivenhainen, später dann in die Berge, wo es immer noch Oliven gibt, aber auch verschiedene Obstbäume und Wein. Die überquerten Flüsse sind nahezu ausgetrocknet, aber die Landschaft verhältnismäßig grün. In den Bergen gibt es Pinien und auf den Hängen auch weite Flächen mit kaum noch Vegetation. Man ist vom Meer relativ schnell auf 1200 m Seehöhe, die Berge sind entsprechend höher, die Straßen sind kurvig und gut ausgebaut. Im Abstand einiger Kilometer taucht ein Örtchen auf einem Berg auf - Festung, Kirche und sich an die Hänge schmiegende Gässchen. Die überwiegende Farbgebung ist in beige und sandfarben. Auch hier ist man oft allein unterwegs, kaum Verkehr. Der Kontrast zu den Urlauberorten könnte nicht größer sein!
Eine letze kurvenreiche und ganz schmale Straße durch die Berge und zack - ist man wieder im Trubel der Touristenorte. Das Hotel war nach 268 Kilometern Tour und 5 Stunden Fahrt dann schnell gefunden - einchecken, auspacken und ab an den Pool. Das Hotel ist zwar ziemlich groß und gut besucht, aber sehr ordentlich, 4 Sterne und unser Zimmer mit Pool- und Meerblick. Der Balkon hat tatsächlich ca. 30qm Fläche und wir haben tollen Rundumblick. Was will man mehr!!
Nach ausgiebigem „Pooling“ dann am Abend noch einen Spaziergang über die Strandpromenade, die so typisch für die spanischen Urlauberorte zu sein scheint. Eine Apartmentanlage an der nächsten, ca. 5 bis 6 Etagen hoch, Promenade, Radweg, Strand. Feinster Sand, keine Steine, momentan wenige Touristen. Man mag sich allerdings nicht vorstellen, was hier im Sommer los ist. Ein langer Abschnitt der Strandpromenade ist fest in der Hand afrikanischer Straßenhändler, die sobald der Abend naht und die Polizei Feierabend hat, ihre Waren unter den regelmäßig aufgehängten diesbezüglichen Verbotsschildern ausbreiten - zumeist gefakte Marken, Taschen, Bekleidung und Schuhe. Da die Strandpromenade relativ schmal ist, die ganzen Fußwege von ausgebreiteten Waren in Beschlag genommen werden und der Radweg mitten durch führt, haben wir das als extrem nervig empfunden und haben den Rückweg dann anders gewählt. Wer den ganzen Krempel jemals kaufen soll, bleibt ohnehin ein Rätsel…
Morgen geht es dann endgültig weg vom Meer in Richtung Norden in ein Weinanbaugebiet, also das nächste Kontrastprogramm zum heutigen trubligen Abend mit Unterhaltung inklusive Übertragung am Pool. Schauen wir mal, wie das mit der Nachtruhe so wird…😴😴😴
Heute noch mal mit 🌝, gute Nacht!