Während einer Reise macht man sich ja auch Gedanken über Dinge, die einem begegnen und die so ganz anders als zu Hause sind. Auch gibt es Erfahrungen bei einer Reise, die bei einer nächsten vielleicht nützlich sind.
Verkehr in Vietnam
Das hauptsächliche Fortbewegungsmittel ist das Moped. Alle Fahrten werden damit erledigt, egal was oder wer zu transportieren ist. In einer Metropole wie Saigon gibt es zum Beispiel wohl 10 Millionen davon. Es gibt in Vietnam sicher eine Straßenverkehrsordnung, Ampeln und auch Rechtsverkehr, aber es hält sich niemand daran. Mopeds nutzen jede Lücke, es wird rechts und links überholt, Kurven geschnitten, gegen die Fahrtrichtung gefahren usw. Aber es gibt kein aggressives Fahrverhalten, alles geht mit max. 40 km/h vonstatten, alle fahren eher defensiv und erzwingen nichts. So gibt es vermutlich auch wenige Unfälle. Wir haben nur mal ein Moped mit 2 schimpfenden Damen umkippen sehen, die allerdings rechts an unserem abbiegenden Bus noch innen vorbeifahren wollten und dabei in ein Schlagloch geraten sind…🙄












Bei Regenwetter wird flugs die Regenpelle übergezogen - über die Lampe sowieso - und dass der Sozius unter der Plane sitzt und nichts sieht, ist auch ganz normal. Eine Sozia sitzt auch gern mal im Damensitz, die Fußbekleidung bei allen Beteiligten ist interessant und von Flip-Flops bis High Heels ist alles dabei, auf keinen Fall jedoch festes Schuhwerk…🫣






Auch die Anzahl der Mitfahrer ist erstaunlich und bis zu vier Personen sind ganz normal. Eine Helmpflicht gibt es wahrscheinlich auch nur auf dem Papier, denn ab und zu sieht man auch den klassischen Nón tơi, den Kegelhut aus Reisstroh als Helmersatz. Oft haben wir auch kleine Kinder gesehen, die entweder auf einem Hocker in Fußraum sitzen oder dort stehen und sich am Lenker nur festhalten. Kleinstkinder werden auch gern im Tragetuch vor der Brust transportiert…🫣🫣🫣
Ach ja, nicht zu vergessen - auch Hunde fahren mit! Das beste Beispiel war einer im Fußraum und einer freistehend auf dem Rücksitz - eine gute Balance ist alles. Wäre mit unserem Müffchen wohl eher schwierig zu machen…🐶






Autos in Privatbesitz sind eher selten zu finden und das ist vermutlich auch gut so. Wären alle diese Mopeds Autos, wäre das Verkehrschaos überhaupt nicht mehr zu bewältigen.
Müllproblem
Grundsätzlich sind die Straßen und genutzten Grundstücke recht sauber. Man sieht keinen Müll herumliegen und auch keine Zigarettenkippen auf der Straße. Im Süden ist uns allerdings massiv aufgefallen, dass sehr viele Abfälle im Straßengraben und auf scheinbar nicht genutzten Grundstücken liegen. Der Plastikmüll ist ein massives Problem, auch im Mekong und an seinen Ufern ist jede Menge davon. Eine geregelte Abfallwirtschaft gibt es offensichtlich nicht, aber dafür wird nahezu jedes auf der Straße verkaufte Produkt doppelt und dreifach in Plastik verpackt. Einwegbecher, Trinkhalme, Einweggeschirr, Getränkedosen, Verpackungen für alles auf dem Markt gekaufte von Fisch bis Technik - alles Abfall, der sicher nicht recycelt wird.
Unser Reiseveranstalter hatte uns extra mitgeteilt, dass wir uns Trinkflaschen mitbringen sollten. Völlig überflüssig und sperrig im Koffer - es ist überhaupt nicht vorgesehen. Jeden Tag 2 bis 3 Wasserflaschen pro Person, 20 Personen in unserer Reisegruppe, 21 Tage Reisezeit - na ja… Dazu kommt noch, dass auch in den Restaurants Bier und Softdrinks - bis auf wenige Ausnahmen bei Fassbier - in Dosen verkauft wird. Da kommen schnell 2000 leere Flaschen und Dosen von nur einer Reisegruppe zusammen!




Tourismus
Der Ausbau touristischer Hochburgen an den Küsten und auf der Insel Phú Quôc ist enorm, die Anzahl von Investruinen vermutlich auch. Ob die vorhandene Infrastruktur das bewältigen kann, wird man vermutlich erst in ein paar Jahren sehen. Auf der Insel wird aktuell der vorhandene Flughafen massiv ausgebaut, Seilbahn und Funparks dürfen nicht fehlen. Sanfter Tourismus steht aus unserer Sicht hier nicht auf dem Programm, da wollen zu viele daran verdienen und die armen Leute hier sehen ihre Chancen. Es werden vermutlich die gleichen Bausünden begangen wie z.B an der spanischen und portugiesischen Küste oder aber auch an deutschen Stränden…
Mentalität
Die Menschen hier sind sehr freundlich und zuvorkommend. Gibt es im Hotel mal ein Problem, wird sich umgehend um Abhilfe bemüht. Die Händler der unzähligen Geschäfte, Stände, Restaurants und Massagestudios sprechen dich - wenn überhaupt - kurz an, gehen Dir in der Regel nicht auf den Geist. Lediglich in Hoi An am Fluss waren die Laternenverkäuferinnen doch sehr aufdringlich, aber der Markt ist hart umkämpft und wenn eine Dame damit anfängt…
Bekleidung
T-Shirts, Strickjacke und langärmelige Sachen haben wir nicht gebraucht. Die aus unserer Sicht zweckmäßigste Bekleidung ist aus Viskose, knitterfrei und man kann so ein Oberhemd auch mal kurz durchwaschen. Die mitgenommenen Regencapes haben wir bis jetzt noch nicht gebraucht - wegen mir muss es auch nicht sein! Festes Schuhwerk ist angebracht, da etliche Sehenswürdigkeiten historische Bodenbeläge und Stufen ausweisen. Schwellen gibt es an jedem Haus - wegen der bösen Geister, die aufgrund fehlender Knien nicht darüber können…😉