Zentralvietnam
Heute ging es pünktlich von Húe um 8.30 Uhr weiter in Richtung Süden. Zunächst gab es die obligatorische Besichtigung eines Mausoleums, heute das des 4. und des 7. Kaisers.
Nach einem langen Tag gestern und einer relativ kurzen und nicht sehr ruhigen Nacht hatten wir heute Morgen bei leichtem Regen eigentlich keine so rechte Lust, aber was soll’s. Die Anlage, in dessen Latifundien der 4. Kaiser der Nguyen-Dynastie nicht nur begraben worden ist, sondern vorher auch 36 Jahren lebte, hat einen sehr schönen Garten und ist harmonisch gestaltet.








Diese historischen Gemäuer sehen ja immer ein wenig verwittert aus, aber das hängt mit der extremen Luftfeuchtigkeit zusammen. Auch hier haben wir junge Frauen beobachtet, die Fotoshootings in historischen Gewändern machen - das scheint hier ein absolutes Muss zu sein.
Dann ging es weiter zur obligatorischen Volkskunstvorführung, wie immer gern auch noch mit Verkauf von Souvenirs…😉. Diesmal war es das Räucherstäbchendorf, wo die Stäbchen für die zahlreichen Zeremonien hergestellt werden. Ein Päckchen mit mückenvertreibenden Inhaltsstoffen durfte natürlich mit!
Weiter ging es dann nach 90 min Fahrt und einem Kaffeestop in einer Lagune mit dem Bus in Richtung Wolkenpass, ein touristisches Highlight. 21 km kurvenreiche Strecke über die Berge, die uns leider verwehrt bleiben sollten. Ein Unfall oder eine Havarie auf der Strecke zwang uns zur Fahrt durch den 6km langen Tunnel, aber der Reiseleiter wollte keinen stundenlangen Stau mit dem Bus riskieren. Die Wolkendecke war ohnehin noch dicht, der Wolkenpass machte seinem Namen alle Ehre und manchmal ist es ebenso wie es ist.


Nach dem Tunnel erwartete uns in Da Nang das Cham-Museum, ein Museum für die Kultur eines Volkes, welches bis zum 14. Jahrhundert wesentlich für Vietnam war, heute aber nur noch eine Minderheit hat. Danach noch ein Fotostopp für die Drachenbrücke und weiter geht’s!







Nach Da Nang weiter nach Hoi An und dort der Besuch einer Seidenmanufaktur und eine Werkstatt für Lampione. Ja, die Kunsthandwerker wollen was verkaufen, aber dass Dir innerhalb von 24 Stunden ein Maßanzug hergestellt wird, ist schon enorm. Die Stoffe sind wunderschön und mit etwas mehr Zeit und Muße hätte ich mir sicher etwas bestellt.






Nach der Seidenmanufaktur ging es weiter in die Altstadt von Hoi An, einer relativ modernen Stadt mit vielen Hotelanlagen und modernen Wohngebäuden. Aber es gibt eben noch diese Altstadt am Fluss, die - historisch zum Weltkulturerbe zählend - auch entsprechend vermarktet wird.







Altes Haus, chinesisches Versammlungsgebäude, historische Holzbrücke usw. zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten, die von allen Touristen besucht werden (müssen 😉) und entsprechend groß ist das Gedränge der vielen Reisegruppen. Das Getümmel ist enorm und die Händler dazwischen geben alles.
Um 17.30 Uhr dann zum Abendessen in der Altstadt, wieder ein leckeres vietnamesisches Menü in einem traditionellen Lokal.
Auf dem Fluss sind viele Boote mit Lampions geschmückt, die zum Gondeln einladen. Unzählige Geschäfte und ein riesiger Markt bietet von Nippes bis Frischfisch alles an - „best price, happy hour Madame“!





Gegen 19.30 Uhr endlich reichlich abgelatscht ins Hotel, einem von der trubeligen Innenstadt 10 Fahrminuten entfernten sehr ruhigen und beschaulichen Hotelkomplex mit Zikadenkonzert, absoluter Ruhe und sehr schönen Zimmern. Nach den relativ lauten Lagen in Hanoi und Húe heute Entspannung pur. Hier werden wir 2 Nächte bleiben, ehe es weiter in den Süden geht.



Fahrradtour auf vietnamesisch
Heute am 14.11. ging es nach einem ausgiebigen und sehr reichhaltigen Frühstück (an die Nudelsuppe zum Frühstück haben wir uns noch nicht angetraut…) zu einem Ausflug. Es ging sehr beschaulich zu, nach Großstadttrubel und alten Gemäuern ging es mit dem Fahrrad aufs Land. Die Fahrräder, die vermutlich schon im Vietnamkrieg gute Dienste geleistet haben, standen pünktlich um 9.00 Uhr am Hotel bereit und los ging’s. Ein Stück durch das Getümmel auf der Straße und dann zwischen Reisfeldern und dörflichen Siedlungen hin zu einer Gemüsefarm. Wenn man bedenkt, dass hier vor 2 Wochen alles metertief unter Wasser stand ist es absolut bewundernswert, wie weit die Aufräumarbeiten vorangekommen sind. Das Gemüsedorf wurde faktisch neu aufgebaut, Gemüse und Kräuter wieder neu gesät und gepflanzt.






Im Gemüsedorf gab es einen Kochkurs mit viel Dampf auf der Pfanne und viel Spaß beim Wenden der Pfannkuchen. Aber nicht genug, dass wir unsere eigenen Werke gegessen haben, nein es wurde selbstverständlich noch ein komplettes Menü serviert. Offensichtlich herrscht hier die Meinung vor, dass wir kurz vorm verhungern sind und immerhin sind wir ja auch 10 km im Schrittgeschwindigkeit geradelt…🫣.
Wir haben es uns zusätzlich noch bei einer Fußmassage gut gehen lassen. Dann ging es mit dem Bus ins Hotel und zum Mittagsschläfchen an den Pool.








Am Nachmittag haben wir uns dann noch einmal aufgerafft und sind zu Fuß an den Strand gelaufen, ungefähr 2,5 km durch kleine Gassen. Überall sieht man noch die Schäden des Hochwassers, die Leute räumen an allen Ecken auf und trocknen ihre Sachen. Am Strand sieht man einige Hotelanlagen, denen offensichtlich der letzte Taifun zugesetzt hat. Viele Dächer sind stark beschädigt, überall liegt Müll und Treibgut und an einigen Stellen ist der schöne Sandstrand ziemlich ausgespült. Was uns auch aufgefallen ist - es gibt einige Hotelanlagen, die scheinbar Investruinen sind, an denen schon längere Zeit nichts passiert ist. Entweder ist es ein Überbleibsel von Corona oder chinesische Investoren sind abgestorben…man weiß es nicht!





Das Wetter war uns jedenfalls auch hier hold, Sonnenschein und ca. 25 Grad. Nach den Regenfällen der letzten Wochen haben wir echt Glück und hoffen, dass es auch auf der weiteren Reise so bleibt. Deshalb essen wir das Menü auch immer brav auf…🫣!
Nachdem wir heute mal ausschlafen konnten, geht es Morgen wieder zeitig los. Der Flieger in Richtung Saigon geht und 8.45 Uhr ab Da Nang, Abfahrt im Hotel ist 6.00 Uhr - das wird wohl wieder ein langer Tag…
